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Mazda Epic Drive 2024 - Allrad-Abenteuer Atlas

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Mit dem Mazda CX-60 ging es durchs marokkanische Atlas-Gebirge Foto: Mazda

Zum achten Mal lud Mazda zur Epic-Tour ein. Bei ihr soll neben Fahrspaß auch die Faszination der Umgebung eine große Rolle spielen. Letztere liefert das Atlas-Gebirge in Marokko, und das vom Feinsten. Was passt da besser, als diese Gegend mit einem kräftigen CX-60-Allrad-Diesel zu erkunden?

Dass Schotterpisten nicht unbedingt durch Begrenzungsmauern oder Leitplanken gesichert sein müssen, obwohl es neben den Rädern gerne mal 500 Meter steil nach unten geht, mag dem deutschen Autofahrer schon ein wenig befremdlich vorkommen. Hier auf der Hochstraße im marokkanischen Atlas-Gebirge scheint dieses Phänomen zum Alltag zu gehören. Aber vielleicht wird die Bande ja eines Tages noch gesetzt. Zur Entschuldigung sei gesagt, einige Abschnitte der zirka 20 Kilometer langen Passstraße befinden sich noch im Bau. Radlader bewegen Geröll, das mit schweren Presslufthämmern aus dem Berg gemeißelt wird. Immer wieder müssen wir uns im Schritttempo an Baggern und Lastern vorbeischieben und aufpassen, dass die Seitenspiegel heil bleiben.

Da bleibt fast keine Zeit, den Blick mal über die Motorhaube hinaus schweifen zu lassen. Bis auf 3.000 Meter windet sich die höchst gelegenen Straße von Marokko empor. Es bleibt einem fast der Atem stehen, so bizarr wirken die Felsformationen, die hier vor Millionen von Jahren die Landschaft formten. Ein offenes Buch für jeden Geologen. Bis zum Horizont kein einziger Baum, kein grüner Fleck. Episch. Man hat das Gefühl, auf einem Nachbarplaneten unterwegs zu sein.

Hinter uns gelassen haben wir gerade die berühmte Dadés-Schlucht, wo sich Bergdörfer dem engen Canyon teils so gut angepasst haben, dass man die Häuser an den rostroten Felswänden kaum erkennen kann. Kein Wunder, sie sind aus den gleichen Steinen gebaut. Die Dadés-Region gilt als touristisches Highlight Marokkos, die Serpentinen sind die wohl am meist fotografierten im Land und so eng, dass einem ein Lkw oder Wohnmobil besser nicht im falschen Moment entgegenkommen sollte.

Dort wo das Tal breiter ist, beackern die Marokkaner effizient ihre Felder. Jeder Quadratmeter ist genutzt. Vollbepackte Esel tragen die Ernte nach Hause, Datteln, Getreide, Oliven, Zitrusfrüchte. Auch Frauen mit großen Säcken voller Grünzeug auf den Schultern begegnen uns. Männer dagegen sieht man eher in ihren bunten Gewändern sitzen und schwadronieren. Arbeitsteilung in Afrika.

Stehengeblieben scheint die Zeit nicht nur im kulturellen Sinne. Auch viele Dörfer südlich des Atlas-Gebirges wirken mit ihren primitiven Lehm- und Steinhütten wie aus vergangenen Generationen. Lediglich manches Solar-Panel auf dem Dach oder das Auto vor der Tür konterkarieren diesen Eindruck. Schon fast symbolischen Charakter bekommt da die alte Dame, die telefonierend auf dem Esel reitet.

Wir sitzen derweil bequem im CX-60, dem zurzeit größten SUV im Mazda-Portfolio. Zurzeit, weil im Herbst schon der CX-80 folgt, mit den gleichen Motorisierungen, nur eben als Siebensitzer ausgelegt. Der CX-60 ist das erste Modell von Mazda, das auf einer völlig neu entwickelten Plattform basiert, bei der der Motor in klassischer Bauweise vorne in Längsrichtung montiert wird. Für die Epic-Tour durch Marokko stellt der neue 3,3-Liter-Reihensechszylinder-Diesel (254 PS, ab 54.600 Euro) die perfekte Antriebsquelle dar. Drehmomentstark, souverän, kernig im Sound und effizient im Verbrauch. Selbst bei ambitioniertem Gasfuß und mit vielen Bergauf-Strecken gab sich das zwei Tonnen schwere SUV mit 7 Litern pro 100 Kilometer zufrieden.

Nicht aus der Ruhe bringen ließ sich der CX-60 auch in zügig gefahrenen Kurven. Wankbewegungen sind minimal, die Präzision der Lenkung ist verblüffend, das Handling für ein SUV dieser Größe bemerkenswert. Schlechte Wegstrecken steckt die Federung souverän weg. Das Auto wirkt in allen Situationen solide und verbindlich. Hinzu kommen diverse Assistenzsysteme, die sich besonders im hektischen Verkehr in und um Marrakech als sehr wertvoll erweisen. Immer wieder kreuzen Radfahrer und Fußgänger in letzter Sekunde die Straße oder schneiden Motorräder die Kurven. Auch hoffnungslos überladene Lkws sind ein ureigenes Phänomen in afrikanischen Ländern. Manche drohen, beim Abbiegen fast umzukippen.

Von Marrakech mit seinen berühmten Marktgassen (Souks) und dem quirligen Platz Jemaa el Fna führte der erste Abschnitt des Mazda Epic-Drive 2024 über Atlas-Gebirge (Tizi-n-Test-Pass) nach Süden zu den Ausläufern der Sahara. Die typischen Sanddünen tauchen allerdings nur vereinzelt in der Ferne auf. Genauso wie Kamele. Die Landschaft ist eher geprägt von Steinen und Geröll. Die Straßen sind zum Teil übersät mit Schlaglöchern, und bei Offroad-Passagen gilt es, keinen Plattfuß zu riskieren. Scharfkantige Steine und weiche Reifenflanken sind eine schlechte Kombination. Doch der CX-60 übersteht den neunstündigen 650-Kilometer-Tagestrip nach Quarzazate total verstaubt, aber unbeschadet. Das Feierabendbier wartet bereits in einer außergewöhnlichen Herberge, gefühlt irgendwo im Nichts. Es ist die Ecolodge Quednoujoum. Gebaut aus Holz, Lehm und Steinen, versorgt über Solar begeistert sie mit einer nächtlichen Besonderheit, wie sie in unserem dichtbesiedelten Europa kaum noch zu finden ist: Es gibt keinerlei Lichtverschmutzung. Dem Betrachter bietet sich ein glasklarer Sternenhimmel, an dem man sich nicht satt genug sehen kann. Hinzu kommt eine absolute Stille. Kein Flugzeug, kein Auto, kein Lärm, nichts. Nicht einmal Grillen zirpen. Marokko mal meditativ.

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